Nicht Lichtgeburt
Ein Gedicht von
Marcel Strömer
Nicht Lichtgeburt, in Blut geboren
erblickt er säugend seine Welten
mit erstem sanftem Schlagen drängen
Fragen, wohl geliebtes Werk zu gelten
Schmerzgebadet, der mütterlichen Wehen
den kindlich Augenschlag weit und offen
mit Hand und Fuß den Traum besehend
zwischen nichts und allergrößtem Hoffen
Die Wege führen aus der Brust, der Stillen
des Herzens Klang und sanfter Milde
wächst unbeugsam, trägt glühend Willen
des Vaters, der Mutter Gezeichnetes zum Bilde
Vertraut erlernt das Wort zu lesen
spuckt aus das Laut und formt es neu
das Alte war und ist gewesen
der Sprache habhaft was noch anfangs scheu
Und schmilzt dahin, treibt feine Blüten
auch erste Dornen, die nicht schweigen
noch aber lässt sich jede Tat behüten
bis zum Tag, da eigne Früchte reifen
So bleibt es, Wunder und Verzücken
den Blick gefüllt voll Dankbarkeiten
bis das Maß erreicht und soll es glücken
dass Jugend satt genährt, das Herz zu weiten
© Marcel Strömer
(Magdeburg, den 26.03.2016)
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