Neues vom Hühnerhof - Teil 2

Ein Gedicht von Heinz Säring
"Und dieses Fräulein Hinkebein,
die hinkt doch auch bloß so zum Schein!
Wie die's mit Nachbarhähnen treibt! -
Die sieht doch immer, wo sie bleibt.

Was nutzt denn dieser hohe Zaun?
Man könnte ihn noch höher baun. -
Doch unten rum - man kennt das doch:
Wo 'n Wille ist, ist auch ein Loch!"

"Und, was das Allerschlimmste ist: ---
Die lässt sich sogar auf dem Mist!!!
Nein, die hat wirklich kein Benehmen!
Da würde Unsereins sich schämen!"

Der Hahn hat dies heut auch erkannt,
und ist an ihr vorbeigerannt.
Jetzt lag Brunhild auf Nahdistanz,
und hatte diesmal ihre Chance.

"Na hör mir auf mit der Brunhilde,
das ist ja 'ne besonders Wilde!

Statt sich mal selbst 'nen Wurm zu picken -,
denkt die doch immer bloß ans F-F-Futter,
was sie bekommt von Müllers Mutter.
Die wird noch mal daran ersticken!"

Ein strammer Hahn - das ist so Sitte -,
macht schon am Tage seine "Tritte".
So ist's natürlich - wie ihr seht -,
ein guter Hahn wird selten fett.

Jedoch der Henne Flattermaus,
rupft er nur stets paar Federn raus,
da hat der Ehrgeiz ihn gepackt:
"Das schaff ich noch! Die will ich nackt!"

Informationen zum Gedicht: Neues vom Hühnerhof - Teil 2

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12.08.2011
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