Naturwüchsige Schuldfrage

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Naturwüchsige Schuldfrage

Es fällt so vielen Menschenkindern schwer,
das hier zu lernen und auch anzunehmen:
Da gibt es Menschen, die Dich immer mögen,
und solche, die Dir immer schaden werden.

Gar mancher Staat ist oftmals nicht geneigt und in der Lage,
Dich vor Beleidigungen und Entehrungen zu schützen.
Die Menschenwürde ist mitunter nur noch als Gesetz verbrieft,
der Einzelbürger wird in seiner Not allein gelassen.

Denn unser Recht ist manches Mal die blinde Waage,
Justitia mit ihren Anwälten nur denen hold,
die immer wieder klagen, klagen, klagen,
während Täter sagen, sie hätten's nicht gewollt.

Doch will der gute Mensch in Ruhe leben,
die Freiheit sei ihm Wert und dauerhaftes Elixier.
Ohne Anstrengung wird das nicht erreicht,
denn auch die Freiheit braucht festes Panier.

Deshalb muss schon der junge Mensch abklopfen
Naturwüchsigkeit sehen als Teil der Lebenschance,
muss mit oder gegen sie Beziehungen aufbauen
und nicht für alle brechen nur die starke Lanze.

Sonst bleibt Naturwüchsigkeit stets nur der Teil
von unmündigem Handeln, von Feigheit, Faulheit,
wo Selbstverschuldung sich immer als Opfer outet,
weil man sich alles selbst aufs Brot geschmiert.

Da kommt man nicht heraus aus seiner Opferrolle,
der Lebensmut, die Kraft – sie bleiben eingerollt,
und später wächst Griesgrämigkeit ins Leben,
weil dieses Leben nicht erreicht, was es gewollt.


©Hans Hartmut Karg
2020

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Informationen zum Gedicht: Naturwüchsige Schuldfrage

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20.02.2020
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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