Nächtlicher Spuk - Herbst
Ein Gedicht von
Magda Förster
Die Birken stehn und träumen
vom Nachtwind eingewiegt
in ihrem Rund, und säumen
die Wiese, die dort liegt.
So um die Geisterstunde,
die Bäume tief im Schweigen,
spitzt Säusler seinen Mund,
und lässt die Blätter steigen.
Ein Zweiter kommt hinzu
mit seinem goldnen Helm -
er huscht von Busch zu Busch,
auch dieser ist ein Schelm.
Der Säusler kraust die Blätter,
der Schelm, der malt und tönt,
mit Gold auf der Palette -
das Morgenlüftchen föhnt.
Der Puster und der Maler
die kommen meist bei Nacht.
Ein Dritter noch im Bunde -
der ihnen Licht gebracht.
Als der Morgen dämmert sacht
die Schelme sich davon gemacht.
Die erste Amsel singt.
Der Mond ist am Erbleichen.
Sein Licht gelöscht, der Dritte.
Die Birke in der Mitte,
als Erste wird sie wach.
Sieht auf ihr Kleid, und ach…?
Denn morgens, nach dem Gähnen,
kämmt sie ihr Blätterhaar,
und sieht die goldnen Strähnen,
und alles wird ihr klar.
Die Ahörner im Kreise,
die schüttelten ihr Haupt.
Nach Sommers heißer Weise
war es schon sehr bestaubt.
Sah‘n ihre rotbetupften -
Röcke, die sie lupften, und …
ließen sie ergeben
vom Morgenlüftchen heben.
Mit leisem, kühlem Wallen -
die Blätter langsam fallen.
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