Nacht und Schatten
Mathildes Blick schweift in die Leere,
starr und verloren sitzt sie da,
als ob sie eine Tote wäre,
verstummt und meist nicht ansprechbar.
Pechschwarze Nacht ist angekommen,
auf leisen Sohlen, Stück um Stück.
Sie hat ihr Leben mitgenommen
und gibt es niemals mehr zurück.
Sie weiß nichts mehr von Blumenwiesen,
in denen sie als Kind gespielt,
von Menschen, die sie einst verließen,
von Freundschaft, die zusammenhielt.
Es gibt kein Leid und keine Freude,
weil sie Erinnerung nicht kennt.
Wo ist das „Gestern“, wo das „Heute“?
Selbst ihre Tochter ist ihr fremd.
Sie weiß nichts mehr vom Tod des Gatten,
wie hat Mathilde ihn geliebt!
Der gnadenlose schwarze Schatten
ist schuld, dass es Hans nicht mehr gibt.
Mathildes Tochter ist gekommen,
sie weint und drückt der Mutter Hand.
Heut´ Nacht hat Hans sie mitgenommen,
und diesmal hat sie ihn erkannt…
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