Mystifikationen

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Mystifikationen

Kann man des Menschen,
Der den Erdkreis überwältigt,
Freundlichkeit begrenzen,
Wenn er nur alles behelligt?

„Gott kann man nicht denken,
Man kann ihn nur lieben!“
Können wir damit schenken
Den Freibrief allen Trieben?

Wo der Mensch in optimaler Gewissheit lebt,
Ohne Kontrolle wild treibt sein Bemühen,
Für sich alleinigen Anspruch erhebt,
Lässt er sogar Gottheiten ziehen.

Wo die Gottheit nur noch Mittel zum Zweck
Werden Religionen zur Farce.
So verselbstständigt sich ein eigener Weg
Und schlägt zurück ganz harsch.

Es reicht nicht der mystische Beter,
Der Gefahren verdrängt übergeht,
Denn auch im Mysterium gibt's den Täter,
Der Rettungen nicht mehr versteht.

Menschen wollen menschlich leben,
Sich nicht nur an Freigaben laben,
Dennoch zu Höherem streben,
Denn Natur gibt ihnen die Gaben.

Doch Gott lässt sich nicht verrenken,
Richtet selten die Täter und Diebe.
Menschen können sich Gnade schenken,
Wo sie Diener der großen Liebe.


©Hans Hartmut Karg
2019

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Informationen zum Gedicht: Mystifikationen

374 mal gelesen
28.11.2019
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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