Müde

Ein Gedicht von Klaus-Jürgen Schwarz
Müde


Ich werde keinen Schritt mehr laufen,
und auch nicht weiterziehen,
ich werde nur kurz verschnaufen,
und nicht dem „Jetzt“ entfliehen,

auch wenn der Sommer mich umfasst,
der Herbstwind mich umbraust,
ich manche für immer Rast
in einem fremden, dunklen Haus,

das Leben hat mich angenommen
und fest in seinem Griff,
ich fühle mich verlassen,
wie auf einem sinkenden Schiff,

vielleicht verlange ich zuviel,
vom Leben und der weiten Welt,
und all meine Sinne,
der neue Tag nicht erhellt,

ich bin sehr, sehr müde,
und weis auch nicht warum,
mein Mund, der will nichts sagen,
er bleibt geschlossen, stumm.

Informationen zum Gedicht: Müde

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30.10.2015
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