Mitternachtstraum
Ein Gedicht von
Georg Babioch
Ich möchte erwachen um Mitternacht,
In unserer letzten Sekunde
Des Schlafs, denn auch der Traum erwacht
Als mein Leib in deiner Wunde.
Und viele Träume sehn ich herbei,
In unserem gemeinsamen Bette;
Der Schlaf noch längst nicht fest vorbei,
Ich strahl mit dir um die Wette.
Der Körper vibriert, ein Zucken laut,
Schon schwinden meine Sinne;
Wie sehr ich von deinem Leib erbaut,
Liebesverse ich nunmehr spinne.
Gemeinsam erwachen wir nach dem Akt,
Gemeinsam unser Erleben,
So daß es uns trieblich erneut nun packt,
Gemeinsam nun unser Bestreben.
Wir ruhen wieder, im Traume versenkt
Und schlummern in eignen Gedanken,
Und ordnen, was der Traum uns schenkt,
Er bringt unsre Sinne zum Wanken.
Erneut träumt es uns, was vorher geschehen,
Was uns gemeinsam verbunden,
Darüber der Mond und Winde wehen,
Hinein in unsere Wunden.
Ich träume von dir ein letztes Mal,
Exakt zur letzten Sekunde;
Gemeinsam liegen wir im Saal,
Exakt zur letzten Runde.
Die letzten Sekunden des Traumes danach,
Erregung in Windeseile;
Was immer geschehn, worüber ich wach,
Es dauert ´ne ganze Weile.
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