Minnelied | Schlüssel der Liebe

Ein Gedicht von Marcel Strömer
Einst fand ich einen Schlüssel, der aus purem Gold bestand
doch dauerte es noch lange bis passendes Schloss sich fand
es lag ein kleines Kästlein vergraben unterm tiefen Schnee
hoch oben auf dem Gipfel, wo kalte Winde Berge verwehn
als armer Bursche, war jüngster Sohn eines Kupferschmieds
wusste nicht, welch Geheimnis mir kostbares Holzwerk verriet
kaum hielt ich Schatulle zum vergoldeten Schlüsselchen hin
drehte Schlüsselloch, der Deckel sprang, fand einen Brief darin
die Siegel zerbrochen, im Briefkuvert vergilbtes Stück Papier
geschrieben eine Zeile „Schlüssel der Liebe“ findest du hier
noch lange quälten mich Leiden, so unheimlich die Botschaft war
ich las diese Zeile wieder und wieder, so verging Jahr für Jahr
Pech oder Segen, hab Sinn nie gefunden in all dieser Zeit
darum letztens unter Erde vergrub, zu keinem Wunder bereit
so ruht nun mein wertvolles Kistchen dir einsam zum Trost dafür
dass Mensch zur Liebe finden vermag, mit Schlüssel zur Herzenstür





© Marcel Strömer
(Magdeburg, den 12.03.2015)

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Informationen zum Gedicht: Minnelied | Schlüssel der Liebe

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12.03.2015
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