Minnegedicht | Die schwarze Rose

Ein Gedicht von Marcel Strömer
Es schlief ein Kind am Rosenbaum
im Tale, dort unten an den Mühlen
und träumte schwer den ersten Traum
von Mutters verlorenen Gefühlen
Da wuchs und rankte wilder Trieb
traute Dorn ganz nah ans Herz zum Kinde
und was der Schmerz zur Wunde schrieb
der Busch verschwieg, und trank das Blut zur Rinde
So dornenvoll, der Winter kam
Traum gefolgt, da eine dunkle Rose blühte
die unterm schneeweißen, toten Arm
mit leisem Klopfen unter Eis sich mühte
Doch als sich letzter Atem fand
zwei schwarze Vögel zum Troste riefen
mit Schnabel legten sie zur Hand
die Rose - denn Rosenbaum und Kind entschliefen



© Marcel Strömer
(Magdeburg, den 20.07.2015)

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Informationen zum Gedicht: Minnegedicht | Die schwarze Rose

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20.07.2015
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