Meines Lebens Mitte

Ein Gedicht von Michael Jörchel
Meines Lebens Mitte
habe ich lang schon überschritten
und ich frag mich dann und wann.
„Was fang ich mit dem Rest jetzt an?“

Vieles hab‘ ich aufgeschoben,
mich meiner Lebenszeit betrogen.
Ich lebte stets auf Sicherheit,
war nie zum Risiko bereit.

Hab‘ mich immer angelogen
und den „Alltag“ vorgeschoben.
Das Leben mochte mich sehr gern
ich hielt mich meistens von ihm fern.

Aus Furcht, dass es nichts Gutes gibt,
blieb ich am "Alltag" festgeklebt.
So verging dann Jahr um Jahr
Bis kaum noch Zeit mehr übrig war.

Meines Lebens Mitte
habe ich lang schon überschritten
und nun sitze ich daheim
frag: „Soll das schon alles sein?“


© Michael Jörchel

Informationen zum Gedicht: Meines Lebens Mitte

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02.04.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Michael Jörchel) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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