Mein Sohn ist an einen besseren Ort
Ein Gedicht von
Dieter Kinzel
Ich wusste es längst schon,
allgegewärtig ist mein Sohn.
Auch wenn er nicht bei uns sein kann,
macht er uns Sorge und Freude der kleine Mann.
In unseren Herzen ist ständig ein Platz frei für Dich.
Nur sehen wir Dich leider nicht.
Du bist leider schon von uns gegangen.
Und trotzdem hälst Du uns gefangen.
Es gibt keinen Tag, wo wir an Dich denken.
Durch Dich können wir unser eigenes Leben gar nicht mehr richtig lenken.
Zu tief sitzt der Schmerz in unserem Herzen drin.
Nur eine halbe Stunde leben, Gott, was hat das für einen Sinn?
Es kann keinen Gott geben,
denn sonst würde er beschützen jedes Leben.
In Zukunft werde ich nur an uns glauben.
Religionen tun für mich nichts taugen.
Die Ärzte sagten, es wäre plötzlicher Kindstod gewesen.
Dagegen ist man machtlos, dagegen hilft nur beten.
So ein Quatsch, ob beten etwas nützen würde.
Handeln ist besser aber dies ist eine Bürde.
Gebete haben noch nie etwas geholfen.
Dies denken vor allem die, die sind besonders betroffen.
Der Glaube an sich, wird durch so ein Verlust erschüttert.
Ich kann das verstehen, denn ich bin auch erbittert.
Ich lasse mich aber nicht unterkriegen.
Den Frust werde ich jeden Tag besiegen.
Mein Sohn ist jetzt an einen besseren Ort
und deswegen verbietet sich jedes weitere Wort
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