Liebespech
Ein Gedicht von
Marcel Strömer
In deinen grünen Adern floss mein Schweiß, darin wollte ich alle Spuren verwischen!
Noch bevor jenes Wort mir die Lippen öffnete, noch bevor mir hingebungsvoller Atem
den Kuss zum Raub, noch bevor mir die Schlange schlafend um Arme und Nacken hing, noch bevor die Risse ins warme Blut getaucht, sah ich ins Spiegelbild der Sternenflüsterin, wie müde und abgespannt, wie mit Falten besorgt im Gesicht, da war kein Leuchten mehr in ihren Augen - der tiefe Fall der roten Blumen. Im Schatten von Wunsch und Selbstbetrug lag unser Versprechen gefangen in Tränen, das bis zum Rand der Abgründe glitt, bis zum Ort wo alle Sonnen versinken, hinter den Horizont, der Anfang vom Ende. Wir wollten nicht voneinander lassen! Wörter, wie von Nabelschnur um den Hals gedreht, sinnlos wie junge Bäume mit Maschendraht umwickelt, viel zu hastig, viel zu schnell und dann viel zu spät - doch mein Herz konnten sie nicht entblößen!
© Marcel Strömer
(Magdeburg, den 31.07.2016)
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