Lehrwirkmacht und Schule

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Lehrwirkmacht und Schule

Bisweilen klagt die Politik,
Dass Lehrer wohl abhanden kommen,
Die früher mit so viel Geschick
Berufungen sehr ernst genommen.

Wie aber soll man noch erziehen,
Noch bilden und klug unterrichten,
Wie zeitnah sich um Schüler mühen,
Wenn Schule führt man nur in Pflichten?

Wie kann die Lehrkraft mächtig werden,
Wenn man ihr jede Wirkung nimmt,
Zulässt nur Klagen und Beschwerden
Und sie auf Wohlführmodus trimmt?

Von außen wird hereinregiert,
Lehrkräfte auf ein Amt verpflichtet,
Die Schule nur lehrplangeführt,
Zur Freiheit man ungerne schlichtet.

Demokratie kann nicht gewinnen,
Wo immer mehr wird diskutiert
Und Außenkräfte das bestimmen,
Was in Schulen zum Heile führt.

Denn nur wo die Persönlichkeit
Kann ihre Wirkmacht auch entfalten
Und lehren, was wissenbereit,
Bleibt mehr, als Jugend zu verwalten.

Fürs Leben muss die Jugend lernen,
Dass Arbeit mehr als Kuschelnähe.
Nur wer lernt, kann sich selbst besternen,
Wird stark, erwachsen – und auch zähe!

Wir brauchen wieder Lehrpersonen,
Die Kinder UND Wissen bereiten,
Nicht immer nur den Nachwuchs schonen,
Nicht immer nur um Normen streiten.


©Hans Hartmut Karg
2020

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Informationen zum Gedicht: Lehrwirkmacht und Schule

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13.01.2020
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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