La Dolce Vita
Ein Gedicht von
Heidi Geiberger
Fast jeden Morgen steh ich krumm
im Bad auf meiner Waage rum,
weil ich, wenn ich gerade steh,
beim Runterschaun den Bauch nur seh.
Im Spiegel sagt mir mein Gesicht:
„Dein Doppelkinn gefällt mir nicht,
doch muss man dir zugutehalten,
du hast so gut wie keine Falten“.
Ich komme trotzdem zu dem Schluss,
dass abgenommen werden muss
und wild entschlossen tret ich dann
den Gang zum kargen Frühstück an.
Es gibt nur Toast und Konfitüre
sowie die Zeitung als Lektüre,
erst nach dem Essen und dem Lesen,
bin ich vom großen Schock genesen.
Später lese ich dann heiter
in den Kochrezepten weiter
und koche nur, was mir auch schmeckt,
mit FdH wird abgespeckt.
Selbst wenn’s Abendessen mundet,
ist der Tag nicht abgerundet,
denn mir ist es jedes Mal
aber so was von egal –
was am nächsten Tag ich wiege,
wenn ich nur was Süßes kriege.
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