Komm
Ein Gedicht von
Ralph Bruse
Komm
Komm, wir laufen in den Morgen.
Wir lassen alle Sorgen ziehen
und alte Rituale fliehen.
Die Stille werden wir uns borgen.
Da draußen wehen feuchte Schleier
verschlafen über Wiesen hin -
und wir staunen, mittendrin,
im Perlenfunkeln, nah dem Weiher.
Die Morgensonne steigt und steigt,
holt Dunst und all das Glitzern fort -
lässt dafür zarte Wärme dort.
Ein Land, das sich im Licht verneigt.
Die Kirschblüte im leisen Winde
weht tänzelnd auf - ist weg dann wieder.
Lässt sich an deinem Kussmund nieder:
wenn ich ihn nicht schon vorher finde.
Vom Glockenturm in großer Ferne,
läutet es vier, fünf...sieben Mal.
Verweht entschwinden Raum und Zahl
und wir, darin, wie Schnuppensterne.
(c) Ralph Bruse
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