Islam in Deutschland

Ein Gedicht von Jürgen Wagner
Der Gottesstaat, der Terrorismus,
Gewaltbereitschaft, Dogmatismus,
Das Patriarchat, die Zwangsheirat -
kein Mensch braucht das in uns'rem Staat

Das keusche Kopftuch, schwarzer Schleier
Die Frau im Haus und kein Befreier
Der Pascha macht es sich bequem -
das ist für uns schon ein Problem


Salam - der Friede, hingegeben
an Schicksalhaftes und das Leben
Gebet und Treue, Glaube, Kraft
Gemeinschaft, die was Großes schafft

Damit könnt' man sich arrangier'n
Das könnt man achten, tolerier'n
Doch Licht und Schatten hier zu trennen
Da kann man sich ganz schnell verbrennen





'Islam' bedeutet 'an Gott hingegeben' und geht auf dieselbe Wortwurzel zurück wie salam (Friede). Er wird noch heute wie in den Stammesursprüngen in der arabischen Wüste in erster Linie als Gemeinschaft gelebt, nicht individuell. Er beinhaltet, dass man selber diszipliniert lebt und auch sein persönliches Schicksal annimmt (Inschallah - so Gott will). Der Schatten des Monotheismus ist seine strukturelle Intoleranz, die im Judentum begann, im Christentum sich fortsetzte und im Islam kulminierte: der eine Gott erscheint wie ein weltlicher Herrscher, der keine Konkurrenz neben sich duldet. Wäre er der Eine, wäre er doch der Eine in Allem.

Informationen zum Gedicht: Islam in Deutschland

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01.05.2016
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Jürgen Wagner) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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