In Luxushäusern
In Luxushäusern
Früher kroch die stumpfe Herbsteskälte
In Häuser, Kleider und in die Glieder.
Das rauchende Heizsystem, recht fatal,
Ließ uns sitzen und reden und war geschaffen,
Dass es uns wärmte – auch unsere Lieder!
Ach, waren die Häuser früher noch kalt,
Selbst wenn die Seelen da tief in Frieden,
Erfühlten alles, was sehr familial,
Selbst dort, wo die dörfliche Not
Das Zusammenrücken bewegte.
Wie leben wir doch in versorgter Zeit
Mit Lichtern, Farben, Märkten und Kerzen:
Wir trinken nicht mehr, was alt und schal,
Suchen immer nach neuesten Reizen
Und meinen, wir hätten da keine Wahl.
Doch sind wir denn noch bereit,
Im Luxus die Herzen zu öffnen?
Tragen wir unsere Tage noch ein
Als Erfolge des gütigen Miteinander,
Wenn das Haben mehr als das Sein?
©Hans Hartmut Karg
2018
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