In den Tag
Ein Gedicht von
Marcel Strömer
Zur Stunde streicht der Wind
Seine Fuge, in jede Ecke, jeden Winkel
Sucht er Seelenecho, verzweifelt,
er gurrt wie eine wütende Wildtaube,
reißt an Holzrolläden, klappert,
durchdringt Mark und Gebein,
Wolken hängen bäuchlings, Sand wirbelt,
Geistesgegenwärtig eine Menschenstimme,
klingt hohl und verdorben, klatscht
der Regen gegen die Fabrikhallenfenster,
wieder und wieder pfeift der Wind,
verstohlen, eine Katze mault,
klagend ihr Wehgeschrei, ein Dorf
am Waldrand, lebt in den Tag hinein.
© Marcel Strömer
(Magdeburg, 21.03.2004)
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