immer leis zu lieben
Ein Gedicht von
Anouk Ferez
Ich schluchze laut, ich wimmer leise,
allein mein Herz weint niemals aus,
birgt dich auf nimmermüde Weise
sacht in seinem Schoß zuhaus.
Ich hüllte alle Glücksgefühle
in Seifenblasen, sandt sie dir.
Doch du entzogst mir Tisch und Stühle,
mehr noch: du gingst fort von mir.
Kein Abschied, der als Abschied kenntlich...
und ohne Grund, der Wahrheit sprach:
So machtest du den Schmerz unendlich.
Mein Seelenfeld liegt öd und brach.
Warfst unsere Bilder in den Staub der Zeiten,
hast selbst die Schatten fort getrieben,
und nicht mal aus mir unbekannten Weiten
ein einzig Zeichen mir geschrieben.
Dabei erbat ich nur die Klärung dessen,
was meine Seele nicht verstehen kann …
Kann so nicht leben, atmen, nicht vergessen…
Ich war dir Frau einst – du mir Mann.
Ich spürte längst, dass Schwärze einzog,
erflehte mir so oft der Wahrheit Licht.
Du warst’s, der „Wahres“ hübsch zurechtbog.
Sag, rührte dich mein Zweifel nicht?
Ich bat um LIEBE, FREIMUT, SORGE - du hingegen,
... sag mir, bitte, wie war deine Sicht?!
Ich wollte Wert auf WAHRE Werte legen…
Allein als WORT zählt Liebe für mich nicht.
Ich wünschte stets ein sich-Umkümmern,
sich sicher bergen in des Andren Arm.
Mein armes Herz – hörst du es wimmern? – :
Du birgst nun Fremdes eng und warm.
Ich hab dich stets ersucht um Urvertrauen.
Erbat mir Liebe, Jovialität …
Doch leider Gottes spürte ich zu spät:
Ein Himmelreich kann man auf Sand nicht bauen.
Ich war stets da für dich, auch wenn du kranktest.
Ich war stets da ... tat dir doch ... gut...?!
Du sagtest „ja“, nahmst alles an und danktest.
Nun sterbe ICH – du nimmst den Hut...
... UND WENDEST DICH AB.
UND DOCH... Ich hör niemals auf, dich leis zu lieben.
Ich schluchze laut, ich wimmer leise,
allein mein Herz weint niemals aus,
birgt dich auf nimmermüde Weise
sacht in seinem Schoß zuhaus.
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