Im Frühling des Jahrhunderts
Im Frühling des Jahrhunderts
Wir leben alle gern in einer jungen Zeit,
Umgeben von den vielen Zwitscherlingen.
Die hüpfen partnersuchend in des Frühlings Kleid,
Wollen auch uns von Liebe und von Hoffnung singen.
Steht der Tag auf, verstummen langsam ihre Lieder,
Weil starke Wärme nun hinführt zum Tann.
Und doch hören am Tage wir sie immer wieder:
Die Amseln schlagen uns in ihren Bann!
Der Frühling des Jahrhunderts ist noch jung
Und trägt das Grün offen ins freie Land,
Gibt diesen ersten Jahren reichlich Schwung,
Führt sie zu uns mit zarter, goldner Hand.
Der Alte Kontinent wacht endlich auf,
Weil nun die Überalterung langsam verfliegt,
Erträgt den angesagten Jugendlauf,
Damit auch weiterhin die Liebe ihm nicht flieht.
Es ist lenzhafter Sonnenkraft geschuldet,
Die schon ein wenig sommerwärts hinstrahlt,
Dass aufstrebendes Leben neu geduldet,
Selbst wenn ein wenig noch das Buschwerk kahlt.
©Hans Hartmut Karg
2019
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