Ich saß im Riesenrad
Ich saß im Riesenrad
Ich saß im Riesenrad
Und fuhr langsam nach oben,
Wo es den Rundblick hat,
Mit dem Augen sich loben.
Im Aufwärtsfahren sah ich sie vorüberziehen,
Die schon Gegangenen aus der Glückseligkeit,
Die mir als Kind dereinst ein Paradies geliehen,
Mir Stärke, Lebensfreude gaben – und Freiheit.
Da waren wieder meine Eltern, die Verwandten,
Die mich zu diesem guten Leben führten,
Die vielen Neffen, Nichten, Onkel, Tanten,
Als Glückbringer Neues mir früh aufspürten.
Gerade in der Zeit des Neuaufbaus
Setzten sie die Impulse, die Wegmarken:
Bescheiden baute man ein Einfamilienhaus
Und die Familien konnten dort auch erstarken.
Oben dann der Blick ins weite Rund,
Der stolze, graue Turm der Vaterstadt,
Die Enkelin hier, schmunzelnd ja ihr Mund,
Womit die Kindheit ihre Wiege hat.
Unten wie Spielzeuge die Menschen und die Buden,
Bewegte Kirmeswelt, ganz niedlich und so klein,
Wo manche sich trafen, zum Feiern herluden
Und wo die Lebenslust noch sehr daheim.
Als es dann wieder abwärts ging,
Zogen vergangene Freunde, die Träumerei
Vorbei, an der mein inneres Auge hing.
Dort fing uns Trubel wieder ein im Vielerlei.
©Hans Hartmut Karg
2020
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