Ich bin wie ich bin
Ein Gedicht von
Hans Witteborg
Ich hielt mich einstmals für patent,
und fand es wirklich schad´,
dass jeder, der mich länger kennt,
was auszusetzen hat.
Zwar bin ich schön nicht und nicht klug,
was kann denn ich dazu?
Ich hab´von der Kritik genug,
lasst also mich in Ruh`.
Ich kann so Vieles einfach nicht,
was and´re Menschen können,
doch neiden tu ich´s ihnen nicht,
denn ich bin gross im Gönnen.
Bei Mädels hatt´ich niemals Glück,
da ich kein Kavalier,
darum hielt ich mich stets zurück,
das war nicht so mein Bier!
Auch in Gesellschaft bin ich meist
wie ein verrückter Clown:
das Urteil geht von dumm bis dreist,
bis zum Ertragen kaum!
Selbst wenn ich gute Freunde hätt`,
was keineswegs so ist,
so fänden die mich auch nicht nett,
weil man mich daran misst,
wie interessant die Andern sind.,
die man gewöhnlich find.
Jetzt halt ich mir den Spiegel vor,
jedoch macht´s keinen Sinn:
ein Tor bleibt eben doch ein Tor,
ich bin halt, wie ich bin.
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