Hoch zu Ross
Hoch zu Ross
Sie nimmt des Liebsten warme Hand,
Schwingt sich dann auf ihr Pferd,
Wo sich das Lächeln Unterpfand
So leicht, ganz unbeschwert:
Er träumt', im Paradies zu sein,
Als wär' sein Stern mit ihm allein.
Lang traben sie leicht nebeneinander,
Links rauschen Wipfel im Birkenwald,
Wo durch des Flüsschens Feinmäander
Den Liebesblicken gibt doch Halt,
Damit sich diese erneut finden,
Um alle Scheu zu überwinden.
Dann stehen die beiden Pferde still,
Er beugt sich, kann zum Kuss sie finden,
Sie streicheln und mit Lustgefühl
Sie nunmehr an sich fest zu binden,
Indem – trotz dieser Pferderleibe –
Sie absitzen, Mann geht zum Weibe.
Die Pferde stehen, grasen nun,
Als sich die Beiden niederlegen,
Beschäftigt mit zärtlichem Tun
Sich mild die Liebesgeister regen,
Wo Amors Mächte Stricke legen
Und sie sich inniglich bewegen...
©Hans Hartmut Karg
2023
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