Hilfeverweigerung

Ein Gedicht von Marcel Strömer
Zuhause lebte ich in trauter Ruh
bald im Sog der kalten Winde,
da trieben Menschen heimatlos hinzu,
genau dorthin, wo ich mich jetzt befinde.
Sie trug der Schmerz - das Gut im langen Kleid,
entwichen sprach ihr fremder Geist,
verflucht sei Heimat - und ihr Herz so weit,
sind sie von Ort zu Ort umhergeist.
Doch warme Güte schien mir nicht bekannt,
ich sperrte Kopf, verschloss mein Ohr,
hat mir solche Not kein Mitgefühl entsandt,
trug aus List, lieber die eignen Qualen vor.
Mein stiller Herzensruf riet: „Verschwindet!
- ich hab die Not, die mich gesucht
nie eingeladen - was mich jetzt verbindet,
sei geteiltes Leid, bewegt uns gleiche Flucht!“
Ich nahm ein fremdes Ärmel, fand schmerzgekniet
- zog dessen Hände an mein Herz,
bittend zum Schein, dass man mir nachsieht
spielte so Verlust von Heimat vor – größten Schmerz.
Da flossen sie zum Tränenmeer
und schluchzend schloss ich meine Lüge ein,
ihren Abschied fühlte ich nicht mehr,
sie werden mir wohl immer Fremde sein.




© Marcel Strömer
(Magdeburg, den 23.08.2015)

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Informationen zum Gedicht: Hilfeverweigerung

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23.08.2015
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