Großmütterchen Zeit

Ein Gedicht von Torsten Hildebrand
Die Zeit ist jung. Die Zeit ist alt.
Und fordert die Tribute.
Sie kommt, in weiblicher Gestalt.
Mit Mädchen - Schmollmund - Schnute.

Sie zieht hin; und kann nicht warten,
wie ein Vogel aus dem Nest.
Hält nicht viel vom Aufgesparten;
und ist doch des Funkens Rest.

Manchmal will sie auch verweilen,
an dem neuem Lieblingsort.
Sie schaut weise, wie die Eulen.
Und fliegt nur, ganz langsam fort.

Doch wenn das Abenteuer lockt;
und das Leben frisch erblüht,
das keins der Herzen, stur mehr bockt;
und einfach nur: rosa glüht.

Dann ist die Zeit: vergnüglich froh;
und lässt es heller leuchten.
Und der Verstand schweigt im Büro,
weil wir mehr davon bräuchten.

Die Zeit macht nicht viele Worte.
Wann es ist, die rechte Zeit.
Sie gibt uns: die Zuckertorte;
und auch das, was uns befreit.

Schon kommt Wahrheitskleine Schwester,
die nicht ganz umgänglich ist.
Sie ist weich, wie Polyester.
Und strickt Garn, mit süßer List.

Doch das Zeitenmaß zieht weiter,
durch alle der Geschlechter.
Und die hohe Hühnerleiter,
hat Himmel schon als Pächter.

Informationen zum Gedicht: Großmütterchen Zeit

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22.11.2015
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Torsten Hildebrand) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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