Gottes Amulett
Ein Gedicht von
Andreas Hanschke
Es kam einmal ein Gott auf unsre Erde,
doch leider hat ihm das niemand geglaubt,
er kam als Ketzer auf den Scheiterhaufen
und so hat man das Gott sein ihm geraubt.
Zurück blieb nur ein kleines bisschen Asche
und auch ein kleines gold'nes Amulett,
der Henker fand es und er ließ es mitgehn,
versteckte es im Nachttopf unterm Bett.
Die Jahre ging', der Henker wurde älter
und eines Nachts er dann dringend mal mußt',
er pinkelt auf des Gottes Amulett und
er wurde wieder jung, nur halt mit Brust.
Es wandelt eine Göttin hier auf Erden,
doch leider hat ihr das niemand geglaubt,
sie kam als Hexe auf den Scheiterhaufen
und so hat man das Gott sein ihr geraubt.
Ich fand neulich in einem alten Keller,
in einer Kirche unter dem Parkett,
in einer Kiste aus dem Mittelalter,
'nen Nachttopf und ein gold'nes Amulett.
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