GOLD
Ein Gedicht von
Jürgen Wagner
Der König trinkt aus gold'nem Becher,
der Ehering soll gülden sein
Der Staat, der baut auf Goldreserven -
ist das Sein oder nur Schein?
Das Gold stammt nicht von uns'rer Erde,
von Sonnen ist es ein Präsent
Als große Sterne vormals starben,
da schufen sie dies Element
Was uns so fasziniert und bannt,
ist schwer und doch erstaunlich weich,
ist voller Sonnenglanz und Schimmer,
und wer es hat, der fühlt sich reich
Gold'ne Ketten, gold'ne Ringe,
Goldmedaille, Goldpokal,
gold'ne Münzen und Ikonen -
wir sind verzückt von dem Metall
Und führen es in uns'rer Sprache:
goldene Mitte und goldene Maid,
goldene Hände und goldene Nase,
gold'ner Oktober und Gold'ne Hochzeit
Es ist nicht alles Gold, was glänzt,
drum lohnt es sich zu schauen,
ob mancher Schein nicht einfach trügt -
man darf nicht nur 'vertrauen'
Der goldene Vogel, die goldenen Äpfel,
Schlösser, Kleider und Haare aus Gold
Alte Geschichten, die lange schon träumen
vom Glück, das Menschenkindern hold
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