Glücksrad
Glücksrad
Einmal am großen Glücksrad drehen,
Den Höchstgewinn dabei abgreifen,
Damit das Glück auch alle sehen –
Und unbekümmert Welt bereisen!
Gar mancher dreht deshalb am Rad,
Weil dort der Hauptgewinn ihn lockt.
Das Drehen ist eigentlich recht fad,
Wenn mit Nieten das Glück dann stockt.
Der Mensch dreht gerne am Glücksrad,
Immer wird der Gewinn gesehen.
Er ist und bleibt ein Kind der Tat
Und will, dass gute Winde wehen.
Das Scheitern bleibt verdrängt, unklar,
Doch jedes Glück ist Zufallskind.
Das wird dem Menschen offenbar,
Wenn er bezahlt – und nicht gewinnt!
Erwartung bleibt sein Heilsmoment,
Mit dem der Hauptgewinn erstrebt.
Auch wenn er noch so oft anrennt:
Nichts ist und bleibt sicher belebt!
Wahres Glück braucht erst Beziehung,
Nicht nur das Drehen der Glücksritter.
Dazu gehört dann die Bemühung,
Sonst wird das Leben allzu bitter,
Undenkbar und selten gesteigert
Mit Drehen, das es richten soll.
Das Glück hat sich längst dem verweigert,
Der nur noch lebt im Zockerwohl.
©Hans Hartmut Karg
2018
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