Glück, wenn man so will (Teamwork)
Ein Gedicht von
Ralph Bruse
Glück, wenn man so will
Er sitzt im Staub am Wegesrand,
den Rucksack zu den Füßen.
Die Thermoskanne in der Hand
trinkt er vom schwarzen Süssen.
Der Kaffee rinnt ihm kalt zu Magen.
Er trinkt ihn gern so mit Bedacht.
Sieht auf, zum Himmel, ohne Klagen,
wo es schon dämmert in die Nacht.
Damals:
An jenem Morgen, als er rief
und keine Antwort zu ihm drang,
fand er am Frühstückstisch den Brief,
der ihm die Luft zum Atmen nahm.
Dann schluckte er den Kummer fort;
versank auch oft in Selbstmitleid -
verließ den altvertrauten Ort
und mit ihm die Vergangenheit.
2.
Bei Mondeshelle zieht er weiter.
Die nächste Ortschaft liegt so fern.
Zufriedenheit ist sein Begleiter,
abseits von Smog und Straßenlärm.
Die Leichtigkeit, die ihn hier trägt,
enthebt ihn aller Sorgen.
Kein Überfluss, nach dem er strebt.
Er lebt heute - nicht im Morgen.
Die Sonne lockt ihn in den Tag
und Freisein füllt die Sinne:
Geruch von Kindheit, den er mag...
Ergriffen hält er inne.
(c) Ingrid Bezold & Ralph Bruse
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