Frohe Weihnachten

Ein Gedicht von Marcel Strömer
die Luft versilbert
von Schneestaub bedeckt

die vielen Arme der Stadt
breiten sich selig aus

belebte Gassen
im Duft der Zimtsterne

Schlangenbildung überall
auf Straßen, an Kassen

genervte Motoren rattern
in Stoßtrupps der Kaufwut

entblößte Scham der Armut
friert in eiserner Kälte

das Fest der Liebe drängt
sie dicht an den Stadtrand

Strom saugend glotzt von oben
die elektrische Massenware

Lichter über Lichter
an schier unmöglichen Stellen

Jubel gefangen in Bäumen
aus Häusern, an Fassaden, in Gärten

maskenhaft Geschminktes wirbt,
glänzt um die Wette

in ausgeschmückter Hemnisphäre
verteilt die Welt das Öl

netzwerkschnellende Grüße
Signale zu Bildern gefaßt

die Verbindung gilt dem Heil,
trotzt der Völkerflucht

Frieden und Segen für alle,
verschenkt sich diese Welt

verteilt zur Abwechslung
gutgemeinte Worte

aus Fäden der Generationen
gesponnenes Fest

blockt für einen Moment
den Shitstorm der Wutbürger

verteilt heuchelndes Signal
über das Netzwerk beglückend

flüstert oder schreit
Frohe Weihnachten



© Marcel Strömer
(Magdeburg, den 06.11.2015)

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Informationen zum Gedicht: Frohe Weihnachten

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06.11.2015
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