Formen der Lüge

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Formen der Lüge

Alles kann immer schon Lüge sein,
Wenn wir nicht dahinter schauen
Und wo der Schein nur trüt das Sein,
Man uns die Wahrheit will klauen.

Lässliche Lüge entstehen so nebenbei,
Sind überflüssig, jedoch leichtgängig.
Dem Lügenden ist das stets einerlei,
Um die Folgen schert er sich wenig.

Gefährlicher sind Intriganzlügen,
Denn sie wollen Positives zerstören,
Beziehungen zu Feindschaften verbiegen,
So dass sich Menschen wieder empören.

Der Dauerlügner bleibt pathogen,
Er kann ohne Lüge gar nicht leben,
Ist geboren mit diesem Defekt im Gen,
Muss sich die Kante damit immerzu geben.

Mit Fundamentallügen leben oft Intelligente,
Für die das Geschäfts-/Lebensmodelle sind.
So bekommt man Einfluss ohne Einwände,
Doch der Erfolg bleibt ein Teufelskind.

Interessant wird allerdings die Lebenslüge,
Die versucht, das Glück zu bewahren,
Deshalb vertraut auf Beziehungsbezüge,
Um sich den Blick auf Schmerz zu sparen.

Mischformen begegnen uns oft,
Auch Formen ohne Vorhersehbarkeit,
Mit denen sich so mancher erhofft,
Das Lügen führe zur Dankbarkeit.

Doch Lügen sind ein schwerer Defekt,
Wo man ihnen erleichtert das Einleben,
Indem man aufstört, was nur aneckt:
Kein Mitleid soll zum Himmel streben.


©Hans Hartmut Karg
2023

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Informationen zum Gedicht: Formen der Lüge

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05.03.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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