Flucht-Traum

Ein Gedicht von Friedrich Graf
Flucht-Traum

Flankiert von kahlen Bäumen,
entfloh ich von der Welt,
ich floh hin zu den Träumen,
wo Schmerz und Elend fehlt.

Auf wundersamen Flügeln
flog ich weit übers Land;
auf Feldern, Wäldern, Hügeln
war alles Grün verbrannt.

Ich sah kein Schornsteinqualmen,
kein tristes Abstellgleis,
ich hörte kein Zermalmen,
roch keinen üblen Schweiß.

Kein Friedhof war zu sehen,
kein Räderwerk das surrt,
ich hörte keine Wehen
von Sterben und Geburt.

Frei war die Welt von Giften,
es war unendlich still,
und in obskuren Lüften
erlosch mein Sein-Gefühl.

Und während ich so träumte,
von Ahnungen umstellt,
war klar, dass ich versäumte
den Untergang der Welt........
****

(© Friedrich Graf)

Informationen zum Gedicht: Flucht-Traum

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03.04.2015
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Friedrich Graf) für private und kommerzielle Zwecke frei verwendet werden.
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