Endzeit

Ein Gedicht von Jan Nivell
Eine dunkle Ahnung
hängt am Horizont.
Hörst du das Pochen?
– Das Ende ist fern.

Siehst du Gestalten,
die graben ein Grab?
Spürst du das Zittern?
– Das Ende ist fern.

Stürme ziehen auf,
das Wetter tobt!
Hörst du das Brausen?
– Das Ende ist fern.

Hitze brennt Wüsten,
Armut greift um sich!
Fühlst du das Unrecht?
– Das Ende ist fern.

Die Wasser steigen,
die Erde ertrinkt!
Siehst du das Elend?
– Das Ende ist fern.

Die Tiere verenden,
das Meer verfault!
Riechst du das Siechen?
– Das Ende ist fern.

Das Grün wird schwarz,
die Ernte verdirbt!
Fühlst du den Hunger?
– Das Ende ist nah?

Spürst du den Schmerz?
Riechst du Verwesung?
Schmeckst du den Tod?
– Das Ende ist nah!

Hörst du die Stille?
Siehst du das Nichts?
Erde zur Hölle.
– Das Ende ist da.

Informationen zum Gedicht: Endzeit

437 mal gelesen
(Es hat bisher keiner das Gedicht bewertet)
-
25.03.2016
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige