Eisige Zeiten
Ein Gedicht von
Martin Heil
Kälte hat sich ausgebreitet,
liegt auf Häusern und Plätzen,
auf Bänken und Stühlen,
vertreibt, die dort saßen,
füllt kleinste Risse mit Eis,
zerbricht Fassaden und Straßen,
und die eingefahrnen Wege,
nagt an dem, was Menschen schätzen.
Sie kriecht unter den Mantel,
durchdringt all die Schichten,
die Wolle, das starke Tuch,
passiert die Barrieren, die schützen,
lähmt Stimme und Wort,
erspart alle Sätze, die nicht nützen,
nicht lebensnotwendig sind,
vermeidet die Vielfalt der Sichten.
Kälte wird nicht nach drinnen gelangen,
sich verbreiten in Stuben und Zimmern,
erfüllen die Herzen und Sinne,
bleiben, wo Menschen sich Wärme schenken,
erblassen wird sie im Schein einer einzigen Kerze,
verschwinden, wo Güte und Liebe das Leben lenken,
wo Zuneigung und Friede zuhause sind,
solange im Kamin noch Funken glimmen.
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