Eisheilige

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Eisheilige

Früher wartete man gern,
Bis die Eisheiligen gegangen,
Frost und Kälte dem Garten fern,
Nach der Harke man durfte langen.

Ende Mai war's früher soweit,
Dass man getrost auspflanzen konnte,
Was im Frühbeet geschützt bereit
Als Grün geschützt den Kasten bewohnte.

Erste Unkräuter draußen entfernte man,
Mit dem Rechen ebnete man das Beet,
Weil man das nach den Esiheiligen kann
Und man gern zur Wärme hingeht.

Doch die Heiligen sind mit dem Eis gegangen,
Haben sich in den Norden verzogen:
Der Kleingärtner, der früher eisgefangen
Hat alles im März schon ins Freiland gezogen.

Natürlich wollen Menschen und Pflanzen Wärme,
Doch brauchen sie nicht auch den Kältereiz,
Damit, wenn nun der Boden sich früher erwärme
Der Obstbaum nicht mit Früchten geiz'?


©Hans Hartmut Karg
2022

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Informationen zum Gedicht: Eisheilige

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Eis
18.05.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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