Eine Beobachtung zur Hassliebe

Ein Gedicht von La Splendeur
Wie es manchmal so passiert,
dass man nebeneinander existiert,
so war in meiner Nähe auch ein Mann,
den ich nicht wirklich wahrnahm aber dann,
war ich froh wenn ich ihn sah.
Seine Art war mir so nah.
Bei 'nem Küsschen auf die Wange,
kribbelte es dann ganz lange.
Und ich mein' gemerkt zu haben,
dass wir uns ganz ähnlich waren.
Alles, was ich für ihn spürte
schien mir zweifellos erwidert.

Sanft und warm war das Gefühl,
wenn auch stumm, unausgesprochen.
Eines Tages war es weg.
Was hab' ich denn nur verbrochen?
Vieles wurde vorgeworfen,
zuerst mir und dann auch ihm.
Seine Worte brachen mein Herz,
meine Worte waren bitter.

Ja, ich konnt' es richtig fühlen.
Es war Hass, ja purer Hass.
Obwohl in dem Moment so stark,
verfliegt auch das mit seiner Zeit.
Ich vermisse die Gespräche
und sein Lächeln, seine Nähe
und ich hasse, wie's nicht passt
und mich verletzt, dass er mich hasst.

Doch was ich noch viel mehr hasse:
Ständig muss ich an ihn denken.
Neulich erschrak ich als ich spürte,
wie ich mir wünschte, dass er mich verführte.
Statt den Gedanken abzubrechen,
wollte mein Kopf mir nicht gehorchen
und das Begonnene weiterdenken,
bis mir heiß und kribblig wurde.

Weil das nun häufiger geschieht
bin ich wütend auf den Kopf,
denn ich verlange nur eine Sache.
Kann das so schwer sein?
Zu Hassen? Aufrichtig? Von Herzen?

Informationen zum Gedicht: Eine Beobachtung zur Hassliebe

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19.04.2017
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