Ein Leben im Netz
Ein Leben im Netz
©Hans Hartmut Karg
2017
Lebt nicht die Spinne gerne wunderonline,
Ganz in Erwartung, bis der feine Faden meldet,
Dass da lebendig ihre Beute, fett und fein
Gefressen werden kann, wie man's vermeldet.
Das Netz kann uns die lange Leine geben,
Mit der wir fangen, was wir haben wollen.
Die virtuelle Menschennähe freit ein Streben,
Mit dem das Sein gelangen kann zu freiem Sollen.
Am Tag und in der Nacht als Sender und Empfänger
Sind Schwimmer wir im Informantenmeer der Träume.
Unendlich viele Apps binden die Lebenszeiten länger,
Verhindern unseren guten Gang in die Nahräume.
Das Netz trat anfangs auf als Menschbefreier,
Als Hilfseinrichtung, die uns alles immer wieder gab.
Doch: Sind die wahren Sieger nicht Marktschreier,
Die uns bedürftig machen, halten uns auf Trab?
Gigantisch hält das Netz uns oft gefangen,
Mit Nebensächlichkeiten halten wir uns auf.
Kann so der Mensch wohl zu sich selbst gelangen,
Wo wild verschwendet wird die Zeit im Lebenslauf.
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