Ein blöder Gedanke

Ein Gedicht von Klaus-Jürgen Langner
Grad hatte ich einen ganz blöden Gedanken-
Ich möchte mich mal richtig mit dir zanken!

Eigentlich ganz ohne Grund-
Einfach: „Halt’ den Mund!“
Und auf den Tisch schlagen
Und du musst „Scheiße“ sagen,
und dann muss jeder sich in eine and’re Ecke setzen,
und alle anwesenden Katzen aufeinander hetzen.
Auch, dass man sich „Ewige Feindschaft“ schwört,
und „hätte ich doch auf meine Mutter gehört“!
Und ich dann mit pikiertem Gähnen:
„Verschon mich doch mit Weibertränen!“

Und dann eine halbe Stunde still schmollen,
dann doch auch etwas eigene Schuld eingesteht wollen,
und wenn dann noch ohne hinzusehen
die Hände langsam auf Wanderschaft gehen,
ja, dann endlich ist es jetzt soweit,
jetzt folgt der schönste Teil vom Streit.
Das erste Lächeln, dann sind meine Arme offen,
ich küsse deine Tränen weg und bin betroffen,
dass ich dir so weh getan-
und dann schmiegst du dich an mich an,
und verzeihst mir, und dann- und dann-
und dann fällt mir was ein:
Warum geht denn „Verzeih’n
Immer nur nach Streiten?
Komm, lass uns doch beizeiten
schon vor dem Zanken sagen:
„Wollen wir uns beide wieder vertragen?“

Anmerkung:
„Hier irrte der Verfasser,
verzeihen ohne Streit ist blasser“.

Informationen zum Gedicht: Ein blöder Gedanke

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16.02.2014
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Klaus-Jürgen Langner) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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