Eigentlich ist alles, wie immer

Ein Gedicht von Martina Pfannenschmidt
Ich sehe aus dem Fenster
und denke:
Eigentlich ist alles, wie immer:

Die Sonne strahlt,
der Himmel zeigt sein schönstes Blau.

Ein paar Amseln suchen nach Nahrung.
Andere sammeln kleine Ästchen
für die Nester.

Der Nachbarhund tobt über die Wiese.
Freut sich darüber, dass jemand da ist,
der mit ihm spielt.

Die Bäume wiegen sich im Wind,
warten geduldig auf wärmere Tage,
um sich bald in ihrem grünen Kleid zu zeigen.

Das Gelb der Narzissen und Forsythien
strahlt mir entgegen.

Sogar ein kleines Lämmchen sehe ich,
das mit seinen langen dünnen Beinchen
unbeholfen über die Wiese stakst.

Eigentlich ist alles, wie immer.
Und doch ist nichts, wie immer.

Die Natur atmet auf –
die Natur atmet durch.

Es ist ‚nur‘ der Mensch betroffen.
Das macht mich betroffen
und nachdenklich.

© Martina Pfannenschmidt, 2020

Informationen zum Gedicht: Eigentlich ist alles, wie immer

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23.03.2020
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Martina Pfannenschmidt) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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