Du hast mich
Ein Gedicht von
Lothar Schwalm
Nacht des Nebels, mondversunken
Bleichgesichter, wassertrunken
spinnen, spielen, spiegeln sich
Du hast mich und ich hab Dich
Am Firmament stehen Wolkenhaufen
sich mit dicken Schwaden raufen
Tropfen rinnen über Netze
die Nacht kennt keinerlei Gesetze
Mücken schwirren durch das Licht
Hasen tanzen im Dickicht
alles wartet auf ein Morgen
doch der Tag bleibt noch verborgen
Ein Käuzchen ruft ganz leis' nach mir
ich höre es und sage Dir
Dein Kuss ist wie ein Bienenstich
Du hast mich und ich hab Dich
Auch der Mond scheint starr vor Kälte
Blätter rascheln so als bellte
einst ein Hund das Tal hinab
nimmt den Schall bald mit ins Grab
Katzenpfoten spielen behände
und die Nacht neigt sich dem Ende
die Dämmerung verspricht den Tag
mit Dir wie ich ihn gerne mag
Äcker duften, Wälder, Wiesen
südwärts ziehen Rabenriesen
meine Stimmung, die flieht nicht
Du hast mich und ich hab Dich
ls141296
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