Die taggelegte Lebenslust

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Die taggelegte Lebenslust

Durch den Magen geht die Liebe,
Das sagte schon die Großmama:
Lust rauben keine Tagdiebe,
Wenn Nörgeln fern und Leben nah.

Fünf Tage Fleischstücke gelegt –
So lange warten sie gern hier,
Bis Marinieren die Teile pflegt
Mit Rotwein, Zwiebeln, dunklem Bier,

Essig dazu, die Lorbeerblätter,
Senfkörner, Pfeffer, Wacholderbeeren:
Zwei Meister sind Überzeugungstäter,
Die wollen Genussfreuden mehren.

Tatsächlich backen in der Röhre
Die Teile, bis sie schließlich mürbe,
Wo nun der Bratendampf betöre,
Damit Essfreude nicht erstürbe.

Natürlich ist der Sauerbraten
Nicht rosarot, nicht blutdurchzogen.
Hobbyköche dürfen beraten:
So schmeckt er gut – ganz ungelogen.


©Hans Hartmut Karg
2025

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Informationen zum Gedicht: Die taggelegte Lebenslust

16 mal gelesen
04.04.2025
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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