Die Täuschung mit der Maske

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Die Täuschung mit der Maske

Immer schon ein wenig kindlich
Will der Mensch sich gern verstecken,
Spielen ja recht unverbindlich,
Geheimnisvoll die Mitwelt necken.

Der Karneval wird nun bald siegen,
Venedigs Masken sind entstaubt
Denn, wo viele Boote liegen,
Wird an dieses Fest geglaubt.

Nasenmasken mit dem Schal
Sollten vor der Krankheit schützen:
Pestilenz ward überall,
Das sollte auch den Ärzten nützen.

Der Sensenmann lässt sich nicht täuschen,
Er kennt darunter alle Träger.
Selbst wo man tanzt in Feierräuschen
Lebt unbarmherzig der Erreger.

Hat nicht der Mensch gerne gelogen,
Wenn es ums Überleben geht,
Ist gern zum Feiern abgebogen,
Weil er zu seinem Leben steht?

Heute kann uns die schwarze Maske
Ein Lachen, Drohen, Weinen zeigen,
Verdecken unsere wahre Maske,
Wenn langsam sich die Jahre neigen.

Dann mit der Flucht ins starke Jetzt
Müssen Masken nun herhalten.
Und wo wir aufgehen vernetzt,
Lassen sich unsere Wege spalten.

Sich wie ein Kind sich noch verstecken,
Zum Karneval sich da maskieren?
Das Schicksal lässt sich so nicht necken,
Selbst wo wir uns zum Tanze führen.


©Hans Hartmut Karg
2020

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Informationen zum Gedicht: Die Täuschung mit der Maske

1.659 mal gelesen
12.01.2020
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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