Die Schnecke

Ein Gedicht von Torsten Hildebrand
Auf dem Sekret worauf sie gleitet
und es auch noch selbst bereitet,
sucht die Schnecke eine Bleibe.
Am besten eine Wirthauskneipe.

Da steht schon eine nah vor ihr.
Sie kriecht rein, bestellt ein Bier.
Das kommt auch gleich im Maßkrug an.
Die Schnecke klettert hoch daran.

Und wie sie bald den Rand erreichte,
schmeckte sie des Schaumes Feuchte.
Und sie trinkt in Schneckenschnelle,
das kühle Bier, bei Tageshelle.

Schnecke singt, im schönstem Lallen;
und ist herabgefallen,
in das nasse, kühle Bier.
Und weil's nicht leer ist, steht's noch hier.

Die Schnecke ist noch so am sinken
und muss etwas schneller trinken.
Denn sie hält nichts vom ersaufen
und will sich noch die Haare raufen.

Da merkt sie das sie keine hat;
und sehnt sich nach des Moselstadt.
Und sie stöhnt der weiten Strecke:
"Dort werde ich zur Weinbergschnecke."

Informationen zum Gedicht: Die Schnecke

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05.07.2016
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Torsten Hildebrand) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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