Die Glücklosen

Ein Gedicht von Marcel Strömer
Ach wie sie ihre Zungen schleifen
über Nattern, das Geschrei und welch ein Mob,
wie sie sich im Drängen gleichen,
gegenseitig, gierig nach dem eignen Lob.
Wildes Messern schnauft die Zitterschrift,
kläfft sie Not, ein Wortschwall gegen kahle Wände,
sammelt sich der Tinte Seelengift
tote Geister , gelegt in schmutzig Hände.
Wer da trägt ein dünnes Nebelkleid,
bleich und fad, das sich allen Winden schindet,
tut sich sicher besser selber leid,
bevor er noch den fremden Splitter findet!
Nach dem Ziehen fremden Fadens,
folgt das Spinnen feinsten Garns zum Galgenstrick,
denn Glück des zugefügten Schadens,
empfindet der, den der Teufel persönlich schickt.


© Marcel Strömer
(Magdeburg, den 05.01.2016)

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Informationen zum Gedicht: Die Glücklosen

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05.01.2016
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