Die Geisteruhr

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Die Geisteruhr

©Hans Hartmut Karg
2017

Die Enkel spielten mit Weihnachtsgeschenken
Und wollten unbedingt bei den Großetern schlafen,
Ein wenig selbstverloren sich in diesen Ort eindenken,
Spielen mit Jesuskind, Königen, Schafen.

Bei Oma, Opa durfte man auch naschen
Und abends länger spielen mit Cousinen.
Spielsachen hatten sie ja in allen Taschen,
Und diese Zeit gehörte dem Versühnen.

Doch als es dann recht spät zum Schlafen ging,
Schlug laut im Nebenraum die alte Uhr.
Und plötzlich standen alle wieder ohne Sinn
Bei uns und ängstlich hier im Zimmer nur.

„Wir haben Angst, nicht schlafen können wir,
Denn eine Geisteruhr schlägt jede Viertelstunde!“
Sie zitterten, sie dauerten auch mir,
So drehte ich denn meine nöt'ge Runde,

Stellte das Läutwerk ab im Nebenraum,
Sagte, dass Geister es nicht wirklich gebe
Und deutete auf unseren Weihnachtsbaum,
Der Angstfreiheit verheißt – und dass ich lebe!

*

Informationen zum Gedicht: Die Geisteruhr

30 mal gelesen
28.12.2017
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige