Die Fügung

Ein Gedicht von Marcel Strömer
Ins Dorf des Vergessens -
einst brachen zur Wallfahrt auf,
nahe am Ende der Welt,
Hochgelehrte und Suchende,
um ein großes Wunder anzusehen,
das am geweihten Platz der Liebe,
erschaffen im ewigen Licht der Seele.

Das Höchste der Gefühle
sollte sich ihnen offenbaren,
alles Streben nach Erleuchtung
endlich belohnt sein.
Zwischen den Zähnen ihr Pilgerlied,
auf einem Holzweg am Fuße des Olymps,
nur noch von Bergketten umgeben,
so fanden sie das Wunderzeichen.

Endlich in ihrer Mitte angekommen,
überschwänglich in den Armen liegend,
über der Straße schwebte der Geist
schier endloser Freude.
Sie befahlen in heiliger Absicht
alles empfangen zu dürfen,
für das geschenkte Vertrauen ihrerseits,
die Gaben nun zum Geleit weisend -
alsbald wäre Schmerz und Schuld
für immer vergeben sein.

Doch aus dem Lichterstrahl tat kund:
"Tretet zurück,
kehrt ein in die Welt der flammenlosen Kerzen!°
Verbissen und gekränkt -
der Weltenschöpfer erklärte sich ausführlich,
danach unterbreitete er den Gedehmütigten
die Logik des Verrücktseins.



© Marcel Strömer
(Magdeburg, den 09.06.2017)

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Informationen zum Gedicht: Die Fügung

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09.06.2017
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