Die Bestellung

Ein Gedicht von Belix Bahei
Sie trugen Stuhl, Tisch und Schrank
und wurden nun zum Dank
eingeladen in ein Gartenlokal,
zwecks Entschädigung für die Umzugs-Qual.

Die Speisekarte durchlief die Rund
und jeder gab seine Wünsche kund.
Nur diese eine seltsame Frau
nahm die Auswahl wörtlich genau.

Eine Speisekarte in ihren Händen,
Überlegungen, die niemals enden.
Vielleicht ein leckerer Fisch,
frisch dampfend auf den Tisch.
Oder doch lieber ein Fleischgericht,
aber auf Nudeln verzichtet man nicht.
Oder doch ein großer bunter Salat,
schön knackig, wo man was von hat.
Vielleicht auch die Pfanne, mit Reis
und als Nachtisch ein schönes Eis.
Überlegungen, die niemals enden,
eine Speisekarte in ihren Händen,

Sie kann sich einfach nicht entscheiden,
die anderen schon ungeduldig warten.
Hungrige Mägen müssen leiden.
Oh, diese Frau mit ihren Speisekarten.

Und nach langer Überlegungszeit
ist es dann endlich so weit.
Sie in die erstaunte Runde spricht:
„Also Hunger habe ich eigentlich nicht.“

Informationen zum Gedicht: Die Bestellung

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07.05.2017
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