Des Dichters Erwartung
Des Dichters Erwartung
Nicht will ich wie von Platen enden,
Nicht im Streit mit Heine leben,
Denn jeder Streit reißt tiefe Wunden.
Lieber will ich mich an Leser wenden,
Die sich dem neidlosen Worte ergeben,
Nicht Ursache für Ärger, Schrunden.
Mein Dichterherz warnt und bestaunt
Doch alles, was in der Lebenswelt
Sich heimisch, heimatlich kann fühlen,
Will nichts erdilden, was grummelnd raunt,
Unterschwellig auf Kampfmodus eingestellt,
Um die Lust der Freundlichkeit zu kühlen.
Selig die Worte fassen, Worte finden,
Das bleibt meinem Geiste tätiges Werk,
Um auch die Herrlichkeiten zu preisen,
Wandernd und unter den hohen Linden
Zu steigen auf Menschheits Hoffnungsberg,
Selbst dort, wo Sinne manchmal entgleisen.
©Hans Hartmut Karg
2022
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