Der traurige Reiher

Ein Gedicht von Klaus-Jürgen Schwarz
Der traurige Reiher


Es war einmal ein Reiher,
der wollte gern einen Dreier,
ihm fehlte nur ein stattlicher Freier.

Die Dame war schon vorrätig,
und äußerlich ein wenig grätig,
es war doch keine Schande
ihr Ruhm verlief im Sande.

Da fragte der Reiher den Fasan,
dem fehlte seid kurzem ein Zahn,
und deshalb mangelte es ihm an Elan.

Da fragte der Reiher den Eichelhäher,
dem fiel seit Jahren das Lieben schwer,
sein Blick war deshalb tränenschwer.

Da fragte der Reiher den Specht,
der war durch starkes Fieber
seit Wochen arg geschwächt.

Da fragte der Reiher den Raben,
der hatte Halsweh, und konnte
weder reden, geschweige etwas sagen.

Der gewünschte Dreier blieb nun aus,
bedeppert, stolpernd ging der Reiher
nun nach Haus.

Jetzt hockt er niedergeschlagen
an seinem trauten Weiher,
der einst so flotte Reiher…

Informationen zum Gedicht: Der traurige Reiher

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23.01.2018
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Klaus-Jürgen Schwarz) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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